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Bitcoin: Vertrauen und quasi-religiöser Glauben

Zeke Eklund by Zeke Eklund
Bitcoin Gold unter Angriff: Börsen verlieren 18 Millionen Dollar wegen Double Spend
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Eine Wirtschaftssoziologin aus Pavia untersucht, in welche sozialen Strukturen Bitcoin eingebettet ist – und wie die Kryptowährung dadurch doch wieder von Vertrauen abhängig wird. Das kurze Paper skizziert einige spannende gesellschaftswissenschaftliche Forschungsideen zu Bitcoin.

Bitcoin ist eine dieser Technologien, die die Welt dauerhaft verändern können. Nicht nur die Wirtschaft, oder nur das Internet, sondern alles und jeden. Daher finde ich es schade, dass zwar jede Woche ein Stoß technischer und ökonomischer wissenschaftlicher Paper zu Bitcoin, Blockchain und Kryptowährungen erscheint, aber die soziologischen und kulturwissenschaftlichen Veröffentlichungen weiterhin Mangelware sind.

Bitcoin ist, aus gesellschaftswissenschaftlicher Perspektive, massivst unterforscht. Eventuell liegt es daran, dass die Kryptowährung die technischen und konzeptionellen Kapazitäten der meisten Geisteswissenschaftler sprengt. Daran ändert auch ein neues Paper der italienischen Wirtschaftssoziologin Fiammetta Corradi nichts Grundlegendes. Aber immerhin gelingt es der Wissenschaftlerin, einige soziologische Kernthemen von Bitcoin zu identifizieren und dazu Thesen abzuleiten, die andere Forscher weiter verfolgen können.

Corradi fragt nach der “Einbettung” von Bitcoin in soziale Strukturen – und rüttelt dabei an einem der heiligen Schreine der Kryptowährung: an der Behauptung, dass Bitcoin ein Geld sei, das ohne Vertrauen auskomme. Dies ist, so die vielleicht wichtigste These der Wissenschaftlerin, ein Mythos.

Einbettung und Vertrauen

Zuvor jedoch erklärt die Wirtschaftssoziologin die Konzepte und Begriffe. “Einbettung” ist ein zentraler Begriff der Wirtschaftssoziologie. Er ist ein “theoretisches Schlüsselwerkzeug”, um zu analysieren, wie ökonomisch rationales – also egoistisches – Handeln in soziale Strukturen eingebunden und mit diesen verwoben ist. Das Konzept geht ursprünglich auf den ungarischen Gelehrten Karl Polanyi zurück, der es benutzt hat, um aufzuzeigen, wie Wirtschaft und Gesellschaft zusammenhängen. Gebräuchlicher wurde es jedoch erst, als der amerikanische Ökonom Mark Granovetter es aufgriff und zu einem Konzept der wirtschaftssoziplogischen Forschung ausbaute. Einbettung wird zur Bedingung von ökonomischen Handlungen, aber auch deren Ergebnis.

Um das Konzept der Einbettung auf Bitcoin umzumünzen, fragt Corradi danach, wie es mit dem Begriff des Vertrauens zusammenhängt. Dazu nimmt sie Anleihen bei der Philosophie des Geldes, die der deutsche Soziologie Georg Simmel um 1900 veröffentlicht hat. Sie zitiert eine entzückende Passage aus Simmels Buch, die darlegt, wie die alltägliche Nutzung von Geld Vertrauen benötigt:

“[…] Geldtransaktionen würden ohne Vertrauen kollabieren. Es gibt Nuancen dieses Vertrauens […] Wenn ein Farmer nicht das Vertrauen hätte, dass sein Feld in diesem Jahr ebenso Früchte tragen würde wie im letzten Jahr, würde er diese nicht aussäen; wenn ein Händler nicht darauf vertrauen würde, dass die Öffentlichkeit seine Ware kauft, würde er sie nicht anbieten, usw. […] Im Falle des Kredits jedoch, dem Vertrauen in jemanden, begegnet uns ein zusätzliches Element, das schwer zu beschreiben ist: Es ist überwiegend im religiösen Glauben begründet […] ‘Jemandem zu vertrauen’, ohne hinzuzufügen oder zu erörtern, warum man ihm vertraut, bedeutet, ein sehr subtiles und tiefgründiges Idiom anzuwenden […] Ökonomischer Kredit beinhaltet ein Elememt dieses supra-theoretischen Glaubens, und ebenso verhält es sich mit dem Vertrauen darauf, dass die Gemeinschaft die Gültigkeit eines Tokens bestätigen wird, gegen welches man die Produkte der Arbeit eingetauscht haben.” [Übersetzung und Auslassung durch CB]

Das spannende an diesem Zitat ist, dass Simmel zwei Arten von Vertrauen mit Geld verbindet: Zunächst ein auf eigenen Erfahrungen basierendes Vertrauen, wie das des Händlers, dass ein Bedarf nach den Waren besteht, für die in der Vergangenheit ein Bedarf bestand. Man könnte sagen, es ist das Vertrauen darauf, dass das, was gestern galt, auch morgen noch gelten wird.

Daneben aber gibt es ein weniger rationales Vertrauen, das Simmel auch einen “quasireligiösen Glauben” nennt: Ein Vertrauen in Zusammenhänge, die der Einzelne weder prüfen noch beurteilen kann, also eine Art blindes Vertrauen. Dies steht sowohl hinter dem Glauben an das Kreditwesen, als auch darin, dass ein Geld seinen Wert erhält.

Corradi verbindet nun die Simmel’sche Konzeption von Vertrauen mit der Einbettung ökonomischer Handlungen in soziale Strukturen: “Wir verstehen Einbettung als eine Quelle des Vertrauens, das ökonomischen Handlungen unterliegt; auf der anderen Seite verstehen wir sie jedoch auch als das Ergebnis von ökonomischen Handlungen, die auf Vertrauen basieren.”

Blindes Vertrauen in Technologie

Nun kommen wir endlich dazu, wie die Soziologin Bitcoin in soziale Strukturen einbettet und dabei Vertrauen entdeckt.

Zunächst, erklärt sie, beansprucht Bitcoin, das Double-Spending-Problem gelöst zu haben, ohne dass eine zentrale Autorität wie eine Bank oder Zentralbank notwendig ist. Um zu wissen, ob man bezahlt wurde, braucht man bei Bitcoin keinen vertrauenswürdigen Mittelsmann. Das ist die These, auf die sich die Begeisterung der Bitcoin- und Kryptoszene stützt. Corradi setzt also an einem sehr zentralen Punkt an.

Als erstes erklärt sie die technische Einbettung von Bitcoin. In ihrer sehr kurzen Beschreibung des Systems konzentriert sie sich auf zwei Punkte: Erstens, dass nur die Miner Blöcke bilden können, und zweitens, dass das Funktionieren des Systems von kryptographischen Technologien abhängt. Sie stellt fest, dass “erstens Bitcoin eingebunden ist, um zu funktionieren, und zwar in mathematischen Mechanismen und Computergeräten, und zweitens es sowohl computertechnische als auch kognitive Asymmetrien gibt, sowohl zwischen den Knoten als auch zwischen den Investoren.”

Corradi sieht darin “eine Art von institutionellem / systematischen Vertrauen, in dem Sinne, dass man, um Teil des Systems zu sein, Vertrauen in die Gesamtheit der technischen und automatischen Regeln braucht, die entworfen wurden, um das Double-Spending-Problem zu lösen.” Tatsächlich begegnen wir hier einem blinden Vertrauen – vielleicht sogar einen quasi-religiösen Glauben – in das Funktionieren von Software und, vor allem, Kryptographie.

Sobald die Krypto-Algorithmen SHA256 oder ECDSA gebrochen sind, zerschellt Bitcoin. Deren Qualität kann außer einigen wenigen Mathematikern niemand wirklich einschätzen. Eventuell könnte man feststellen, dass die User weniger in die Kryptographie selbst vertrauen, sondern darin, dass das System der wissenschaftlich-technischen Community, die kryptographische Algorithmen prüft und implementiert, ausreichend gut funktioniert; dass dies auch morgen funktionieren wird, weil es gestern funktioniert hat.

Leider hält sich Corradi bei diesem überaus spannenden Punkt kaum auf. Stattdessen konzentriert sie sich auf die Einbettung von Bitcoin in sozialen Strukturen.

Vertrauen als Ursache und Ergebnis von Pool-Mining

Die sozialen Strukturen von Bitcoin liegen in den technischen Beziehungen, die Corradi bereits bei einer oberflächlichen Insichtnahme des Netzwerks erkannt hat: “Die computertechnischen und kognitiven Asymmetrien zwischen den Knoten des Netzwerkes.” Im Grunde geht es darum, dass die Miner, als die Knoten, die Blöcke bilden können, sich zu Pools zusammenschließen, um ihre Lukrativität zu verbessern. Dabei vertrauen die Miner den Pools, wie auch Investoren den Pools vertrauen, wenn sie sich etwa Cloud-Mining-Verträge kaufen.

Ein Vergleich der Verteilung der Hashrate auf die Pools zeigt, dass die Power der einen wächst, und die der anderen sinkt. Dies könnte man als eine Rückwirkung betrachten, in dem Sinne, dass Vertrauen nicht nur die Grundlage einer ökonomischen Interaktion ist, sondern auch deren Ergebnis – manche Pools verdienen sich Vertrauen, andere verlieren es. Gleichzeitig demonstriert es den Wandel von Variablen des Systems, auf dessen Intaktheit die User angewiesen sind – sie vertrauen also darauf, dass der Wandel nicht zu extremen Ergebnissen führt, etwa dass ein Mining-Pool mehr als 50 Prozent hat und man ihm effektiv vertrauen muss, so ähnlich, wie man PayPal vertrauen muss.

Daneben ist Bitcoin als Spekulationsobjekt in bestimmte soziale Strukturen eingebettet, die den Preis bestimmen. Dies sind in einer Blase vor allem irrationale Überschüsse an Vertrauen in die Zukunft von Bitcoin, und im Falle eines Bärenmarktes eher ein irrationaler Mangel an Vertrauen. Beide Punkte spricht Corradi leider aber nur an, ohne allzu weit in die Tiefe zu gehen.

Ihr Paper hat nur neun Seiten. Doch es skizziert einen interessanten und vermutlich fruchtbaren Ansatz, wie Wirtschaftssoziologen Schlüsselkonzepte von Bitcoin, wie das Vertrauen, untersuchen und in einen theoretischen Rahmen einordnen können. Man darf hoffen, dass dies zur Basis weiterer Forschungen wird.

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